Praktische Klavier Tonleiter Übungen

Im Folgenden soll auf einige praktische Tonleiter Übungen für das Klavierspiel eingegangen werden.

Bevor wir ans Eingemachte gehen, hier was man zum Thema Tonleiter wissen muss:

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Tonleiter Grundlagen

C, D, E, F, G, A, H, C – Vielleicht konnten Sie diese Tonleiter sogar schon mitsingen. Schließlich handelt es sich bei dieser um die wohl klassischste und bekannteste Tonleiter – Die C-Dur-Tonleiter. Bei dieser handelt es sich um die Tonleiter, welche Anfänger als erstes lernen. Erst, wenn Sie die C-Dur-Tonleiter beherrschen, gehen Sie in der Regel zu den anderen Tonleitern über.

Nun stellt sich die Frage – wie wird diese Tonleiter gespielt?

Die Töne, welche zu der Tonleiter gehören, belaufen sich in der Anzahl auf acht Töne. Das Problem: Sie haben aber nur 5 Finger. Wie können Sie die Tonleiter nun flüssig und ohne eine Unterbrechung in der Flüssigkeit der Melodie provozieren zu müssen, mit einer Hand spielen?

Erste Übungsregel: langsam und beständig kommen Sie ans Ziel!

Wie Sie wissen, entstehen Automatismen dann, wenn Geist (Ihre Lernbereitschaft) und Materie (Ihre Motorik) harmonieren. Daher: Üben, üben, üben! Je mehr und je beständiger Sie üben, umso besser werden Sie die Tonleitern beherrschen und auch spielen können. Gute Dinge brauchen eben Zeit und das Klavierspiel ist wahrhaftig kein Ponyhof. Das Üben muss sein und an dem Üben kommen Sie somit auch nicht vorbei.

Tonleiter üben – praktische Tipps

Das Üben kann auf die Dauer ganz schön anstrengend sein und mitunter auch langweilig werden. Aus diesem Grund können Sie sich an einigen interessanten und einfachen Tipps und Tricks orientieren, um die Tonleitern praktisch üben und lernen zu können (siehe Klavier Akkorde – was beachten).

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Üben Sie nicht den ganzen Tag!

Es ist schön und gut determiniert zu sein. Es ist auch schön und gut am Ball zu bleiben und nicht aufgeben zu wollen, dennoch sollten Sie immer darauf achten, dass diese Determination nicht ausartet und Sie den ganzen Tag damit verbringen, die Tonleitern rauf- und runterzuspielen. Denn, das ist:

  1. Ganz schön langweilig.
  2. Nicht sonderlich zielführend.

Wenn Sie den ganzen Tag die Tonleitern üben, schaltet Ihr Kopf früher oder später auf Durchzug und Sie werden nicht viel von der Übung haben. Vorsicht vor Überlastung! Es ist besser 5 – 10 Minuten täglich zu üben, als jeden Tag über mehrere Stunden hinweg die Tonleitern rauf- und runterzuspielen.

Gerade für Anfänger hat die kurze, dafür aber regelmäßige Übung einen weiteren Grund. Sind Sie noch nicht an das Klavierspielen gewöhnt und fangen gerade erst an, muss sich nicht nur Ihr Kopf darauf einstellen, sondern auch Ihre Handgelenke müssen sich erst nach und nach an das Spielen auf den Tasten des Klaviers gewöhnen.

Artikeltipp: Fingerübungen zum Klavier spielen…

Um Schmerzen und Krämpfe zu vermeiden, sollten Sie immer auch auf Ihren Körper hören und die Anzeichen wahrnehmen, wenn es reicht. Es bringt nichts nach dem Motto „wer gut sein will, muss leiden“ ohne Rücksicht auf Verluste weiter zu üben, wenn Sie Ihre Handgelenke am nächsten Tag nur noch unter Schmerzen bewegen können.

Die Fingerhaltung ist wichtig!

Die Art und Weise, wie Sie Ihre Finger halten, ist nicht nur für das Üben der Tonleitern, sondern für das Klavierspielen allgemein sehr wichtig und fundamental. Vermeiden Sie es, die Finger durchgestreckt und gerade auf die Tasten zu legen, sondern achten Sie vielmehr darauf, die Finger gerundet zu halten, sodass Sie die Tasten des Klaviers mit den Fingerspitzen drücken können.

Nicht der Schnellste gewinnt!

Spielen Sie die Tonleitern mit Sorgfalt und nehmen Sie sich ausreichend Zeit. Nicht der Schnellste gewinnt, sondern der Sorgfältigste. Die Schnelligkeit, mit welcher Sie die Tonleitern spielen können, stellt sich früher oder später ganz alleine ein. Es ist wichtig, dass Sie sich Zeit lassen und die Töne bewusst spielen.

Sie müssen eine Verbindung zwischen Ihrem Kopf und Ihren Fingern herstellen, sodass es Ihnen irgendwann auch im Schlaf gelingt die C-Dur-Tonleiter, die D-Dur-Tonleiter, oder auch eine vollkommen andere Tonleiter herunterzuspielen (siehe Klavierstücke auswendig lernen 8 Tipps).

Die Technik macht es!

Sie sollen langsam spielen, sie sollen nicht zu viel Zeit investieren und die Tonleitern regelmäßig spielen – soweit so gut. Doch es bleibt weiterhin die Frage bestehen, wie sie die acht Töne mit ihren fünf Fingern spielen, ohne dabei an dem Fluss einzubüßen.

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Für diese Zwecke gibt es einen ganz einfachen und unkomplizierten Trick, an welchem Sie sich orientieren können:

  1. Legen Sie Ihre fünf Finger auf die ersten fünf Tasten der Tonleiter, welche Sie spielen wollen. Hier dient die C-Dur-Tonleiter als Beispiel, auf welcher der Daumen auf dem C, der Zeigefinger auf dem D, der Mittelfinger auf dem E, der Ringfinger auf dem F und der kleine Finger auf dem G liegt.
  2. Spielen Sie nun in der Reihenfolge die Töne: C, D und E.
  3. Sie sind mit dem E am Mittelfinger angekommen und führen nun den Daumen unter dem Zeigefinger und dem Mittelfinger durch und legen diesen auf das F. Die anderen Finger legen Sie in der Reihenfolge auf die folgenden Töne, sprich G, A, H, C und D.
  4. Sie können die C-Dur-Tonleiter nun mit den fünf Fingern fertigspielen.

Tonleiter Übungen für Fortgeschrittene

Wenn Sie die Tonleitern mit einer Hand spielen können, können Sie die Schwierigkeit der Übungen etwas steigern und nicht nur mit einer Hand oder die Tonleiter nicht nur in einer Oktave spielen, sondern beispielsweise:

  • Die Tonleiter über mehrere Oktaven hinweg spielen und dabei immer wieder den Daumen unter den Fingern durchführen, um flüssig weiterspielen zu können.
  • Sie können dabei auch variieren und müssen nicht zwingend nur bis zum Mittelfinger spielen, sondern können auch bis zum Ringfingerspielen und den Daumen dann unter den Fingern durchführen, um die Tonleiter weiterzuführen.
  • Die Tonleitern mit der linken und der rechten Hand gleichzeitig in unterschiedlichen Oktaven spielen.
  • Die Tonleitern versetzt mit der rechten und der linken Hand spielen.

Für die Flüssigkeit der linken Hand, wird ebenfalls bis zu dem Mittelfinger gespielt, sodass der Daumen dann unter den Fingern durchgeführt werden kann. Folgendes Video veranschaulicht die Fingersätze für die C-Dur Tonleiter:

Sein gesamtes Wissen zeigt Franz Titscher in seinem Onlinekurs. Damit Sie die Tonleitern einfach üben und spielen können, fassen wir unsere Tipps und Tricks noch einmal zusammen:

  1. Starten Sie als Anfänger mit der C-Dur-Tonleiter.
  2. Üben Sie nicht stundenlang, sondern nehmen Sie sich lieber 5-10 Minuten täglich, um die Tonleitern kontinuierlich üben und verfestigen zu können.
  3. Sehen Sie sich neue Stücke im Voraus an und überprüfen Sie, in welcher Tonart diese geschrieben sind. So können Sie die Tonleiter ggf. im Voraus erst üben und sich somit mit dieser vertraut machen.
  4. Steigern Sie die Übungen als Fortgeschrittener und variieren Sie.

Übrigens: kennen Sie schon diese 5 typischen Fehler beim Üben?