Tipps Gegen Lampenfieber Bei Auftritten

Haben Sie manchmal Lampenfieber, sobald Sie vor Leuten oder auch Ihrem Lehrer spielen?

Wer kennt das nicht – man möchte anderen Menschen etwas vorführen, sei es Familie, Schulauftritt oder Gemeindekonzert, und je näher der erste Tastenanschlag rückt, desto aufgeregter wird man…

Selbst die Präsentation von eigentlich zur Perfektion beherrschten Stücken vor dem Klavierlehrer kann zur Qual werden. Herzrasen, Zitterkrämpfe und Schweißausbrüche – dieses Lampenfieber führt oft zu echten Blackouts beim Vorspielen und kann ganz schön an den Nerven zerren.

Was also kann man tun gegen diese unerklärliche und unbegründete Angst vor Auftritten jeder Art?

Zunächst einmal ist Lampenfieber eigentlich etwas völlig Natürliches und reflektiert lediglich die Ungewissheit über das Resultat. Mit dem Resultat ist jedoch keinswegs das Gelingen oder Nichtgelingen des Auftrittes gemeint, sondern eher die Reaktionen der Zuhörer. Die Gedanken an dieses Resultat sollte man also versuchen zu verdrängen und einfach den Moment des Spielens genießen.

Aus den „Fundamentals of Piano Practice“ (Chuan C. Chang, Übersetzung Edgar Lins) heißt es:

„Wenn Sie zu der Auffassung gelangen können, daß aufzutreten die wundervolle Erfahrung ist, Musik für andere zu machen, und die richtigen Reaktionen für den Fall entwickeln, daß Sie Fehler machen, dann wird Nervosität kein Problem sein.“

Es ist z. B. ein großer Unterschied, einen Fehler mit Humor zu nehmen bzw. leicht darüber hinwegzukommen oder den Fehler wie eine Katastrophe erscheinen zu lassen, die den ganzen Auftritt verdirbt.“

Lampenfieber haben nicht nur Klavier Anfänger…

Am leichtesten lässt sich dies realisieren, wenn so oft wie möglich vor der bzw. den innigsten Vertrauensperson/en gespielt wird. Mentale Konzentration und körperliche Entspannung fallen so viel leichter und Stück für Stück lässt sich so die Angst auch vor „fremden“ Zuhörern ablegen.

Interessante Lösungsansätze im Video

Im Folgenden zeigen wir Ihnen weiter bewährte Tipps gegen Nervostität und Lampfenfieber vor Auftritten, die sich für viele Menschen bewährt haben. Probieren Sie die Techniken aus, aber vermeiden Sie es von der Problemlösung „besessen“ zu werden.

  • Stellen Sie sich in der finalen Übungsphase bewusst vor vor einen Publikum zu spielen,
  • Halten Sie sich nicht vor Augen was Sie nicht können, sondern das was Sie gut können,
  • Schließen Sie vor dem Auftritt für ein paar Minuten die Augen und zählen beim Atmen: 1 beim Einatmen – 2 beim Ausatmen – 3 bei Einatmen usw. Zählen Sie so bis 100 und achten Sie beim Zählen auf Ihre Gedanken. Wenn Gedanken wie „das schaffe ich nicht“ auftauchen, halten Sie gegen: „ich habe das gestern geschafft also kann ich es heut min. genauso gut“ Diese Methode regt die Konzentraition an und lenkt vom Fokus auf Zuhörer-Reaktionen ab.
  • Man lernt Vorspielen durch Vorspielen! Gewöhnen Sie sich an den Gedanken vor Publikum zu spielen. Wenn Sie keine professionellen Auftritte haben wird ein Großteil des Publikums die Flüchtigkeitsfehler gar nicht wahrnehmen.
  • Nehmen Sie per Audio oder Video einen Mitschnitt von eigenen Übungsstücken auf und hören Sie sich anschließend selbst zu. Seien Sie jedoch hier nicht kritisch mit Ihrem Auftritt, sondern versuchen Sie zu realisieren, dass das Publikum eigentlich keinen Einfluss auf die Spielweise hat.
  • Als Musiker sind Sie (relativ unabhängig von Ihrem Leistungsstand) Künstler. Die meisten Ihrer Zuhörer treten eben nicht auf, spielen selbst kein Instrument und bewerten allein den Punkt, dass Sie Vorspielen enorm hoch ein – und das bevor Sie die erste Taste angeschlagen haben.
  • Suchen Sie nach Mitteln und Techniken zur generellen Nervenberuhigung oder Entspannung (Bachblütentherapie, Yoda, Jakobson Muskelentspannung, Massagetechniken etc.)
  • Lernen Sie die Räumlichkeiten des Aftrittortes kennen und lenken Sie sich am Tag des Auftrittes ab, indem Sie bewusst und intensiv mit Menschen hinter den Kulissen kommunizieren.
  • Versuchen Sie nicht, die innere Anspannung komplett zu eliminieren. Ein Kribbeln im Bauch kann durchaus positiv sein und zu Höchstleistungen pushen. Ein bekannter Schauspieler sagte: „An dem Tag, an dem ich kein Lampenfieber mehr spüre, ist es Zeit mit der Schauspielerei aufzuhören“.

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